Workshop Kim Yong Un und Augustus, oder: warum Autokraten manchmal seltsam erscheinen
Leitung Prof. Dr. Ulrich Gotter
Antike und Gegenwart wurde in unserem Workshop über die herrschenden Autokraten Augustus, Caligula und den nordkoreanischen Autokraten Kim Yong Un verbunden.
Augustus Herrschaft zeichnete sich nicht nur durch eine negative Form der Unterdrückung aus, sondern zeigte, dass es auch eine positve Form der Autokratie gab. Augustus Herrschaft war davon geprägt, dass es den Römern und dem Imperium besser ging und sich die politisch instabile Situation nach der Ermordung von Julius Cäsar wieder zum Vorteil der Römer stabilisierte.
Caligula, einer seiner Nachfolger, legte anfangs auch Wert auf einen positiven Eindruck bei seinen Untertanen und ließ sich von dem Volk und der herrschenden Schicht bestätigen und machte sich zunächst beliebt. Durch Brot und Spiele sowie Steuersenkungen konnte er seine Untertanen auf seine Seite bringen. Im Laufe seiner Herrschaft legte er aber immer weniger Wert auf die Meinung des Volkes. Er sagte, dass es ihm egal sei, ob sie ihn mögen. Hauptsache, sie fürchten ihn. Er war so von seiner Macht überzeugt, dass man ihm nachsagt, dass er sein Pferd zum General gemacht hat. Dabei ging ihm nicht tatsächlich darum, dass das Pferd die Aufgaben dieses Amtes ausübt. Viel wichtiger war es ihm, dass er seinem Volk zeigen konnte: Ich kann es machen und ihr könnt nicht dagegen machen. Egal, ob es sinnhaft ist oder auch nicht. Ich habe hier das Sagen. Er überzog aber die Durchsetzung seiner Macht und sein Ende war gewaltsam. Seine eigene Garde, die Prätorianer schlugen ihn in Stücke und so endete seine Herrschaft gewaltsam.
Die Herrschaft des nordkoreanischen Autokraten Kim Yong Un ist durch die Vererbung des Führungsanspruchs innerhalb einer Familie etwas Besonderes. Der Großvater von Kim Yong Un mit Namen Kim Il-sungs herrschte seit der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea 1948 bis zu seinem Tod im Jahr 1994. Er schottete sein Land ab und zeichnete sich durch eine sehr repressive und gewaltsame Politik gegen alle potenziellen Gegner seines Staates aus. In dieser Zeit wurde der Personenkult um seine Person und seine Nachfolger aus der eigenen Familie gelegt. Nach seinem Tod und nach einer staatlich verordneten dreijährigen Trauerzeit übernahm sein Sohn Kim Jong-il die Posten des Generalsekretärs der Partei der Arbeit Koreas sowie des Vorsitzenden der Nationalen Verteidigungskommission. Der Posten des Präsidenten ist bis heute frei, da Kim Il-sung der Ewige Präsident sei. Kim Jong-il wurde als Geliebter Führer bezeichnet, mittlerweile als Großer Führer wie der Vater.
Seine Herrschaft war durch eine große Hungersnot und eine zeitweilige Entspannungspolitik gegenüber Südkorea gekennzeichnet, die aber später wieder zurückgenommen wurde. In seine Amtszeit fallen auch die ersten Atomwaffentests Nordkoreas.
Kim Jong Un folgte seinem Vater und steht seit 2011 an der Spitze des Landes. Seine Herrschaft ist wie die seiner Vorgänger durch die Ermordung von Familienmitgliedern (Onkel, Bruder) gekennzeichnet. Mit diesen Handlungen entledigte er sich möglicher Konkurrenten seiner Macht.
Gleichzeitig wurde der Tod seines Vaters durch eine sehr emotionale Trauer im gesamten Land zelebriert. Die Menschen warfen sich auf den Boden, brachen in Tränen aus. Man hatte fast den Eindruck, dass sie sich in ihrer gezeigten Trauer übertreffen wollten. Auch die Verehrung von Kim Yong Un führt zu seltsamen Blüten. So sprangen Menschen nach einem Besuch vom ihm, dem Boot, nachdem es abgelegt hatte, hinterher.
Insgesamt erscheint uns das Verhalten des Volks und auch die Verehrung ihres Führers seltsam, doch die stark emotionalisierte Führerverehrung ist wichtiger Bestandteil, um das Volk an die herrschende Familie zu binden.
Von: Nellenburg Gymnasium Stockach, Kreative Schreib AG und digitale Schülerzeitung. Leitung Sabine Schächtle
Workshop Traumstrände und Todesstrafe. Kuba von der Revolution bis zum Ende des Kalten Krieges
Leitung Prof. Dr. Laura Rischbieter
Ein emotionaler Führerkult prägte die Herrschaft des Autokraten Fidel Castro. Nach seinem Tod wurde seine Asche in einer Urne über die gesamte Insel mit offenen Lastwagen gefahren und der Bevölkerung gezeigt. Die Menschen lebten bei der Präsentation der Urne mit der Asche des Verstorbenen dabei ihre Trauer aus. Kritische Stimmen gegen die Person Fidel Castros und seiner Herrschaft gab es nicht bzw. sie fiel nicht auf. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Ein Grund war, dass viele seiner Gegner bei seiner Machtübernahme geflohen sind, wodurch eigentlich nur seine Unterstützer zurückblieben. Der zweite Grund ist, dass es keine Meinungsfreiheit in Kuba gab. Die Bevölkerung schrieb ihm positiv zu, dass es für alle Kubaner kostenlose Bildung, kostenlose medizinische Versorgung und weitgehend ausreichend Nahrungsmittel gab. Auch war die Neuaufteilung des Landes an die Bauern nach der Revolution 1959 ein Aspekt, wegen dem Fidel Castro bei den Menschen in positiver Erinnerung geblieben ist. Die Infrastruktur und die Beschäftigungsmöglichkeiten haben sich unter ihm verbessert.
Das Heldenbild des „Máximo Líder“, mit diesem Titel wurde Castro auch bezeichnet, entstand durch seine sehr überzeugenden und sehr, sehr langen Reden, die in der Anfangszeit live und oder im Radio verfolgt werden konnten. Die Ansprachen sollen angeblich bis zu 40 Stunden gedauert haben. Am 2.12.1956 landet er mit 81 Revolutionären auf der Insel Kuba, die in der Zeit von Fulgencio Batista, einem von den USA unterstützen Diktator beherrscht wurde. Nach seiner Landung sammelte er auf seinem Weg in die Hauptstadt Havanna Anhänger und führte Guerilla Einheiten. Obwohl die Regierungstruppen der Widerstandsgruppe zahlenmäßig überlegen war, konnten sie diese nicht in große Kampfhandlungen verwickeln. Auffällig war, dass es die Vorstellung gab, dass die Gruppe, die von Castro angeführt wurde, sehr stark und zahlmäßig groß sei. Auch war die Bevölkerung bereit für eine Veränderung, mit anderen Worten für eine Revolution und unterstützte Fidel Castro und seine Anhänger. Die Revolution war erfolgreich, nachdem am 31.12.1958 die Stadt Santa Clara an die Revolutionäre gefallen war und Batista am 1.1.1959 mit wenigen Getreuen und 40 Millionen Dollar in bar aus Kuba floh.
Die wirtschaftliche Lage in Kuba kippte 1992, da die Gelder der zerbrechenden UdSSR ausblieben, die Kuba bis dahin finanziell sehr unterstützt hat. Castro konnte die Frage und die Schuld, wer für die wirtschaftliche Misere verantwortlich sei, immer auf die USA lenken, wodurch er sein Bild der Unfehlbarkeit seiner Führung bis zu seinem Tod aufrechterhalten konnte.
Als neue Quelle für die dringend benötigten Devisen wurde dann in den 90er Jahren der Tourismus entdeckt. Die Besucher Kubas sind von der Ursprünglichkeit der Städte und z.B. der alten Autos fasziniert. Dieser morbide Charme der Städte liegt aber daran, dass sie keine Devisen hatten und auch keine Waren z.B. aus den USA importieren durften bzw. konnten. Die Autos mussten bei Bedarf repariert werden und konnten nicht durch neue ersetzt werden.
Wieso wurde Castro vom Revolutionär zum alleinigen Führer, dem „Máximo Líder“?
Insgesamt wurde im Workshop festgestellt, dass alle Gefolgsleute, die mit ihm um den Führungsanspruch in Kuba hätten konkurrieren können, entweder die Insel verließen oder starben bzw. getötet wurden. Der Personenkult um Fidel Castro war unantastbar und Widerstand oder eine oppositionelle Meinung wurden streng bestraft.
War er ein Diktator oder ein Autokrat?
Als Autokraten zeichnete ihn seine Popularität beim Volk aus. Sein politisches System, das von der Idee des Sozialismus getragen wurde und keine Meinungsfreiheit und Opposition erlaubte, ähnelt allerdings mehr einer Diktatur.
Unser Fazit ist: Castro war ein Autokrat in einer Diktatur.
Von: Nellenburg Gymnasium Stockach, Kreative Schreib AG und digitale Schülerzeitung. Leitung Sabine Schächtle
Schuleinstieg im September 2023
Der erste Schultag war eine Mischung aus der Hoffnung, dass die neue Schule Spaß macht, und der Sorge, wie man jemanden findet, den man fragen kann, wo ein Raum in dem großen Schulgebäude ist.
Bei der Begrüßung war man aufgeregt, was jetzt kommen würde. Die Aufführungen der Nellis haben ihm gut gefallen. Besonders toll fand er, dass sie während der Schulzeit und auch kurz vor den ersten Schultag dafür trainiert haben, dass sie dann an solchen Aufführungen, wie der Begrüßung der neunen Schüler der 5. Klassen und ihrer Eltern teilnehmen können. Auch der Schulchor war lustig, bei dem einzelne während der Aufführung kichern mussten.
Als dann die neuen Klassenlehrer verkündet wurden, hatte er Glück, dass die Lehrerin, von der seine Schwester gesagt hatte, dass sie toll sei, weil sie sie auch schon hatte, nun seine neue Klassenlehrerin wurde.
Im neuen Klassenzimmer suchten sich alle ihre Plätze und er setzte sich mit seinem Freund, den er schon aus Grundschulzeiten kannte, zusammen.
Die Schülerpaten waren lustig und spielten Spiele. So hatten sie sich lustige Fakten überlegt, die die 5. Klässler den Klassenlehrern zuordnen sollten.
Nach der ersten Wochen wurden Briefe über die erste Schulwoche im Deutschunterricht geschrieben. In seinem Brief stand, wie nett die Schüler und Lehrer waren und dass es ihm gefällt. Der Brief ging an die ehemalige Grundschullehrerin.
Neue Fächer wie zum Beispiel BNT+ und Medienbildung gefallen ihm gut. So kann man auch praktische Dinge üben, wie zum Beispiel eine E-Mail an die Eltern schreiben.
Er hat sich auch schon für die vielen AGs, die die Schule anbietet, interessiert und macht jetzt bei der Schreib AG mit
Bis jetzt ist am besten, dass er einen neuen Freund gefunden hat.
Er wünscht sich bis Weihnachten weiter Spaß im Unterricht und weiter neue Sachen im Unterricht zu entdecken.
S. Schächtle
Unsere Vergangenheit mit dem Antisemitismus
Die Stunde Null 1945. Deutschland muss von Grund auf neu aufgebaut werden, sowohl die Infrastruktur, als auch die Gesellschaft und damit die Werte der Menschen. Über Jahre hinweg wurde die
deutsche Bevölkerung politisch und ideologisch durch die NS Propaganda indoktriniert. Ein zentraler Bestandteil dessen war das Feindbild des ,,hinterhältigen Juden“, der angeblich plant, die
Weltmacht an sich zu reißen. Mit diesem und diversen anderen antisemitischen Narrativen hatten es die Nazis geschafft, einen sehr großen Teil der deutschen Bevölkerung gegen ihre jüdischen
Mitbürger*innen zu hetzen. Mit Erfolg: Bis zum 8.Mai 1945, dem Tag der Kapitulation der Wehrmacht, wurden mehr als 6 Millionen Juden und Jüdinnen durch deutsche Hände ermordet. Und auch wenn
viele Deutsche nicht aktiv an den systematischen Tötungen beteiligt waren, duldeten sie diese, wurden Mittäter*innen.
Wir schreiben das Jahr 2023. Die Wichtigkeit der Aufarbeitung der Nazi -Verbrechen ist allgemein anerkannt. Für die Deutschen ist die Zeit des Holocaust bzw. Shoah ein grausamer Abschnitt in der
Geschichte Deutschlands, von dem sie wissen, dass sie nun die Verantwortung tragen, solche schrecklichen Menschheitsverbrechen nie wieder geschehen zu lassen. Trotz dessen hat die Nazizeit unsere
Vorfahren und somit auch uns geprägt und deutliche Spuren hinterlassen.
Wo die Erinnerungskultur scheitert
Seien es der Hitler Gruß, der aus Jux und Tollerei heraus gezeigt wird, oder ,,Witze“ über die Massenvergasungen in Vernichtungslagern, zeigt sich immer häufiger die Unwissenheit von jungen
Menschen in erschreckenden Handlungen und Aussagen.
Der Grund dafür ist nicht zwingend Ignoranz gegenüber den Opfern, sondern oftmals einfach mangelndes Wissen und Verständnis für dieses sensible Thema. Und das entsteht nicht durch Desinteresse:
viel zu surreal und abstrakt, scheinen die brutalen Verbrechen der Nazis an den europäischen Juden und Jüdinnen, als dass man sich als junger Mensch damit angemessen auseinander setzen könnte.
Viele Eltern trauen sich nicht an diese Thematik heran und überlassen die Aufklärung den Schulen. Doch, dass die Wissensvermittlung durch den Geschichtsunterricht allein nicht reicht, zeigt sich
vermehrt bei Schüler*innen. Vor allem an Schulen, so auch unserer, an denen der Nationalsozialismus erst ab der zehnten Klasse als Inhalt auf dem Lehrplan steht. So kommt es, dass viel zu viele
Kinder und Jugendliche keinerlei Berührungspunkte mit und Vorstellungen zu diesem Thema haben.
Dies ist nicht nur in Bezug auf den Holocaust erschreckend, sondern auch gefährlich für die heute lebende Juden und Jüdinnen in Deutschland. Denn Antisemitismus ist keineswegs ein Problem,
welches der Vergangenheit angehört. Auch heute noch haben Juden und Jüdinnen in ganz Deutschland mit verbalen Anfeindungen bis hin zu körperlichen Gewalttaten zu kämpfen. Was ,,klein“ anfängt,
kann schnell in etwas Schreckliches und Bedrohliches ausarten. Das hat unsere Geschichte bewiesen. Nur ist es nun mal so, dass auch Geschichtslehrer*innen sich an den vom Bildungsministerium
vorgegebenen Lehrplan halten müssen. Dennoch steht die Dringlichkeit der Aufklärung an Schulen, vor allem in den unteren Stufen, außer Frage.
Ein wichtiger Ansatz unserer Schule darüber aufzuklären
Auch an unserer Schule gibt es immer wieder Vorfälle, die zeigen, dass das Erinnern und Aufklären immer noch von großer Relevanz ist. So kommt vor, dass Schüler*innen im Unterricht aus
unersichtlichen Gründen NS- Symbole wie das Hakenkreuz, teilweise auf Schuleigentum wie Tische und Wände zeichnen. Auch der Hitler Gruß scheint ein beliebter ,,Spaß“ in den unteren Klassen zu
sein. Dass wir dies als Schulgemeinschaft nicht dulden dürfen, versteht sich von selbst. Doch wie klärt man Schüler*innen auf eine angemessene, aber auch interessante und spannende Art und Weise
über dieses Thema auf? Denn auch wenn das Aufrechterhalten einer Erinnerungskultur wichtig ist, ist die Kritik von manchen an unserer heutigen teils stupiden und ritualisierten Erinnerungskultur
durchaus verständlich und vor allem aber auch häufig nicht ansprechend für jüngere Personen. Auch einige Lehrer*innen unserer Schule haben sich diesbezüglich Gedanken gemacht und sind zusammen
auf die Organisation ,,Meet a Jew“ gestoßen. ,,Meet a Jew“ist ein Projekt, welches dabei helfen soll das jüdische Leben in Deutschland sichtbar zu machen und kennenzulernen, gleichzeitig soll es
aber auch zur Prävention von Antisemitismus beitragen . Dazu können Begegnungen organisiert werden, bei denen Juden und Jüdinnen zum Beispiel an Schulen von ihrem Leben und ihrer Religion
berichten. So fand auch an unserer Schule solch ein Treffen zwischen jüdischen Personen und den 6. Klässler*innen statt. Dazu besuchten uns unter anderem der 18-jährige Gregor und der 19 -jährige
David aus Freiburg. In einem Stuhlkreis konnten die Schüler*innen den beiden Fragen über das Leben als Jude in Deutschland stellen. Dabei wurden etwa Dinge gefragt wie ,,Was sind eure
Sternzeichen?“ bis hin zu ernsteren Fragen wie ,,Wurdet ihr denn schon mal wegen eurer Religion beleidigt?“. Gregor und David beantworteten jede Frage ganz offen und mit Humor. So trauten sich
jeder und jede eine Frage zu stellen und von Berührungsängsten war schnell nicht mehr zu spüren. Mit großem Interesse und Neugierde wurden auch die von Gregor und David mitgebrachten Gegenstände
in der Runde umhergereicht. So hielten viele das aller erste Mal ein jüdisches Gebetsbuch, einen Tallit (jüdischer Gebetsschal) oder auch eine Kippa in der Hand. Auch diverse jüdische Vereine wie
der Sportverband ,,Makkabi“, in denen Juden und Jüdinnen zusammenkommen und als Gemeinschaft Aktivitäten unternehmen, wurden vorgestellt. ,,Man sollte nicht immer nur die negativen Dinge, die man
um das Judentum herum mitbekommt, sehen.“ erklärt David. Es zeigt sich: Der Bezug zur Gegenwart ist für viele der ausschlaggebende Punkt für mehr Offenheit und Sensibilität gegenüber dieser
Thematik.
Was wir also lernen können
Das Treffen von ,,Meet a Jew“ hat bewiesen, dass die Schüler*innen durchaus Interesse daran haben, über andere Religionen und das Leben dieser Menschen zu erfahren. Auch wenn sie sich erst in ein
paar Jahren mit der Massenverfolgung und Tötung jüdischer Menschen in Deutschland im Unterricht auseinandersetzen werden, haben sie doch etwas mehr Verständnis dafür, was es heißt, heute Jude
oder Jüdin in Deutschland zu sein. Nun liegt es aber an den Schulen, solche Begegnungen anzubieten. Auch am Nellenburg Gymnasium wird jetzt darüber gesprochen, ob solche Treffen in allen
kommenden sechsten Klassen eingeführt werden sollen. Wir dürfen niemals aufhören, über den Hass gegenüber Juden und Jüdinnen zu sprechen und darüber aufzuklären, weder der vergangene noch der
präsente Hass, denn das eine geht mit dem anderen einher.
,,Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, ist blind für die Gegenwart.“ ~ Richard von Weizsäcker
Von Alice Graf, 10d
12.01.2021
Eine Klasse oder mehrere müssen in Quarantäne, es gab einen Coronafall.
Das hört man ständig zurzeit.
Muss ich auch in Quarantäne oder nicht? Es ist ein großer Stress sich in diesen Zeiten von Corona zu organisieren. Abstand halten! Maske tragen! Rechts gehen im Schulhaus! Hände waschen! An so
vieles muss man denken. Das löst bei uns großen Stress aus. Zukunftsängste, Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen und schlaflose Nächte - das können starke Anzeichen von Stress sein. Der große
Lock-Down ist zum Glück vorbei. Damals war es bestimmt noch stressiger, weil man 24h wochenlang mit seiner Familie drinnen saß und über verschiedene Plattformen mit seinen Lehrern und
Klassenkameraden kommunizieren musste. Jetzt sind immer mal wieder Klassen in Quarantäne. Der Stress ist trotzdem immer noch da für Schüler und Lehrer. Um den Stress zu reduzieren könnte man ab
und zu vielleicht rausgehen, einen Spaziergang machen im Wald beispielsweise. Dort begegnet man dann auch nicht so vielen Leuten. Wenn man gerade in Quarantäne ist, sollte man sich alles gut
einteilen und nicht einfach an ein oder zwei Tagen alle Schulaufgaben machen. Am besten könnte man sich Pläne machen „WANN MACHE ICH WAS“ . Und man sollte Pausen einlegen. Wenn man einen
Garten hat, könnte man sich auch mal raus setzten und wenn es das Wetter zulässt draußen Schulaufgaben machen. Dann schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Man ist an der frischen Luft
und macht Schulaufgaben. Wenn wir uns weiter an die Regeln halten, müssen nicht mehr so viele Klassen in Quarantäne, die Lehrer haben keinen Stress mehr, wir haben keinen Stress mehr, nur so
können wir bewirken, dass sich die derzeitige Lage verbessert. Und wir hoffentlich bald wieder einen halbwegs normalen Alltag führen können ohne großen Stress.
WIR SCHAFFEN DAS ALLE ZUSAMMEN !!!!!
(Ich möchte in diesem Text niemanden dazu zwingen, das zu tun, was ich geschrieben habe. Es sollen einfach nur Tipps und eine kleine Ermutigung sein!!!)
Inka Laufenberg
Klasse 7a
05.12.2020
Wenn man an Masken denkt, hat man ein Bild von einem Mund- und Nase bedeckenden Stück Stoff im Geist. Das wäre sogar mein erster Gedanke bei diesem alltäglich
gewordenen Wort. Ich habe mal darüber nachgedacht und mir ist aufgefallen, dass wir dieses Wort vor der Pandemie irgendwie vernachlässigt haben. Wie ein roher Diamant, ungeschliffen und
unberührt. Doch steckt nicht eigentlich viel mehr hinter diesem Begriff? Als nächstes würde man sich vielleicht an die bunten und feierlichen Masken aus der Fasnacht erinnern. Doch ich denke auch
nicht an diese Art von Masken. Ich denke an die Art von Masken, die man aufsetzt, um sein wahres Selbst zu verbergen. Sie verbirgt jede beliebige Eigenschaft und kann sie durch fast alles
Mögliche in jeder „Form und Farbe“ verdecken. Fast schon wie die bunten Masken aus unserer Fasnacht. Auf der anderen Seite wird es mit einer gewissen Zeit unangenehm sie zu tragen, weil sie, je
länger man sie trägt das Selbst verliert, wie bei dem Mundschutz, mit dem man keine Mimik mehr sieht – und somit auch ein Stück selbst verliert. Doch warum setzt man eigentlich so eine Maske auf?
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man sein Selbst damit verbirgt, weil man es so sehr wenig mag, dass man sich verstecken und leugnen will. Wieso aber, sollte man sich, sein Individuum, sein
Selbst leugnen wollen? Um ehrlich zu sein – ich weiß es nicht.
Masken sind farbig, lustig, haben Muster oder Blumen – oder sind unsichtbar auf meinem Gesicht. Schön ist es und …endlich kann ich frei aufatmen, wenn ich mich in
einer Umgebung befinde, wo ich sie nicht tragen muss. Wie erleichternd.
Anna Brauns 7a
12.03.2020
Vor ca. 2,3 Milliarden Jahren gab es auf der Erde die erste große Klimakatastrophe. Damals gab es noch kaum Lebewesen auf der Erde.
Und dennoch waren sie an allem Schuld. Genau genommen waren es die Blaualgen*. In dieser Zeit gab es noch keinen Sauerstoff in der Atmosphäre, sondern hauptsächlich Kohlendioxid, welches viel mehr als CO² bekannt ist. Die Blaualgen vermehrten sich weiter und machten immer mehr Fortschritte in der Evolution: Sie erfanden die Photosynthese**. Alles war gut; sie vermehrten und verbreiteten sich und atmeten immer weiter Sauerstoff aus. Doch dabei merkten sie nicht, dass das Meer schon sehr viel Sauerstoff gebunden hatte; das Meer war gesättigt. Der Sauerstoff musste in die Luft abweichen, wo er immer mehr CO² und Methan verdrängte, was zufolge hatte, dass die Erde immer mehr auskühlte***. Schließlich erreichte die Erde eine Temperatur unter null Grad, die Ozeane erfroren und die Blaualgen und sämtlichen andere Lebewesen starben fast völlig aus.
Einige Exemplare lebten vermutlich in tropischen Gewässern, welche durch die dortigen Temperaturen nicht völlig zufroren. So überlebten womöglich einige Blaualgen, doch ein so großes Volk wie damals werden sie wahrscheinlich niemals wiederbilden können.
Im Grunde kann man die damalige Katastrophe ziemlich gut mit der heutigen Umweltkatastrophe vergleichen. Es ist sogar fast das Gleiche, nur umgekehrt. Der einzige Unterschied ist, dass die damaligen Auslöser, die Blaualgen, nicht dazu fähig waren, zu merken, was sie taten; sie hatten kein Gehirn. Wir Menschen jedoch, die das heutige Umweltproblem verursacht haben, haben ein Gehirn. Wir wissen, was wir getan haben, aber wir stehen nicht dazu und sind nicht willig, das Geschehene wieder gut zu machen.
Kalle Knapp, 6b Sven Maier, 6b
* Blaualge ist nicht der korrekte Begriff; eigentlich heißt der Organismus Cyanobakterie. Die normalen Algen bestehen aus Zellen mit Zellkernen. Das ist bei den Blaualgen, sowie bei den Bakterien nicht der Fall; sie besitzen keine Zellkerne.
** Die Photosynthese ist ein Prinzip, das von vielen Grünpflanzen genutzt wird. Es funktioniert folgendermaßen: Die Pflanzen fangen das Sonnenlicht und atmen das Kohlendioxid ein. Daraus produzieren sie den für ihren Körper verwertbaren Zucker und atmen Sauerstoff aus.
*** Man muss sich das so vorstellen: Heute verdrängt das ganze CO² den Sauerstoff, wodurch die Erde sich erwärmt. Damals war es andersherum: Der Sauerstoff verdrängte das ganze CO², wodurch die Erde auskühlte.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/klimakatastrophen-leben-und-sterben-der-blaualge-16419029.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Cyanobakterien
12.03.2020
15.02.2020, der Tag der offenen Tür am Nellenburg-Gymnasium. Ein ganz besonderer Tag für das Umweltprojekt der evangelischen Religionsklasse von Frau Horstmeyer. Zahlreiche selbstgenähte Stücke, von Resten künstlichem Wildleder bis zur alten Jeans war alles dabei. Knapp 75 Artikel standen oder lagen auf den Tischen, und manche Dinge schafften es sogar auf die Schneiderpuppe! Am Anfang passierte nicht viel, doch nach ca. zweieinhalb Stunden fingen wir an das Geld einfach aus Spaß zu zählen. Doch als es losging mit dem eingenommenen Münzgeld, war es kein Spaß mehr. Sondern wir wurden aufgeregt und holten auch andere Kinder die nichts zu tun hatten und sie zählten auch mit. Schließlich liefen alle nervös und freudig zugleich auf Frau Horstmeyer zu, die den Verkauf beaufsichtigte. Wir erzählten von dem bisher eingenommenen Geld, ganze stolze ca. 220 €. Wir konnten es nicht fassen und warteten darauf, dass immer mehr Leute kamen. Die Kasse füllte sich darauf rasend schnell und bei 271€ kam ein Wunsch: DIE 300€!!! Nun wurde bei jedem verkauften Artikel die Summe hinzugerechnet. Der Ehrgeiz, die Freude und die Aufregung standen den Schülern in sich. Ein Mitverkäufer war sehr guter Laune und versuchte deshalb sogar einem Biolehrer pinke Lätzchen und Haargummis anzudrehen. Zwei andere Mitverkäuferinnen fanden dies leider nicht so glänzend und versuchten verzweifelt den Mitverkäufer zu bändigen. Es funktionierte leider nicht ganz so gut, doch immerhin wurde es geschafft, dass der Biolehrer etwas kaufte. Nach diesem Erlebnis war die Kasse egal und es ging wieder normal weiter. Als wir das letzte Mal vor dem großen Abbau in die Kasse schauten, konnten wir und Frau Horstmeyer es nicht fassen!!! Die 300€ waren geknackt!!!
13.02.2020
Am Samstag, den 15. Februar ist am Nellenburg-Gymnasium Tag der offenen Tür.
Die baldigen Fünftklässler können sich die Schule anschauen und sich einen Überblick über die Schule, die Klassenzimmer und die AGs verschaffen.
So ging es mir vor zwei Jahren auch. Ich habe damals noch in Stuttgart gewohnt und bin extra hier hergefahren, um mir die Schule anzuschauen.
Als ich das Schulhaus betrat, waren schon viele Leute schon da. Die Stimmung war fröhlich. Der damaliger Schuldirektor Herr Vollmer begrüßte alle Besucher in der Aula. Ich kann mich noch an die Ausführungen der Zirkus AG und an die französischen Lieder des Chors erinnern. Es gab eine Schulralley, in der man die Schule entdecken konnte. Dies alles und vieles mehr kann man am 15.2. selber erleben. Diesmal wird unser neuer Schuldirektor Herr Seitz alle Gäste begrüßen.
In diesem Jahr wird das Umweltprojekt, an dem ich beteiligt bin, auch etwas bieten. Wir werden ab zehn Uhr Flyer verteilen und ab elf Uhr kann man unsere selbstgenähten Mäppchen und Taschen in der alten Mensa kaufen. Die Taschen sind recycelt oder aus sehr umweltfreundlichem Stoff genäht. Wir freuen uns über viele Besucher und Käufer.
Emilia Bösing. 6b
16.01.2020
Seit Anfang des Jahres wurde die Buslinie im Landkreis Konstanz geändert. Ist das Fluch oder Segen? Bereits am ersten Dienstag nach den Ferien kamen viele Busse zu spät oder gar nicht. Viele Schüler haben Probleme mit den neuen Busverbindungen, da sie nicht durchdacht bzw. nicht auf die Schulzeiten angepasst ist. Bei mir zum Beispiel kommen die Busse so spät, dass ich meistens zu spät bzw. punkt 7:50 Uhr an der Schule bin. Wir haben ein paar Schüler nach ihrem Schulweg mit dem Bus gefragt und haben dabei folgendes herausgefunden:
Yannick: „Meine Busverbindung ist seit dem neuen Jahr viel verwirrender. Am Dienstag hatte ich zur zweiten Stunde Schule, der Busfahrer wusste den Weg nicht und ist nur mit Verspätung zur Schule [gekommen]. An der Haltestelle drängeln alle und man kommt nur mit großer Mühe in den Bus. Außerdem sind die Busse voller.“
Maximilian: „Mein erster Bus kommt unregelmäßig. Wenn er nicht kommt, werden viele Kinder stehen gelassen, da der zweite Bus schon in Bodman überfüllt ist. Die Zeiten sind überhaupt nicht an die Schulzeiten angepasst, meistens ist der Bus um 7:50 Uhr an der Schule. Nach der Schule ist die Busverbindung unübersichtlich. Der Bus hält beispielsweise nie an der richtigen Haltestelle.“
Annika: „Meine Busse kommen morgens alle viel zu spät, die meisten sind immer erst kurz vor der zweiten Stunde da.“
Marlene, 8
13.02.2020
Heute am 13.02.2020 fand am Nellenburg- Gymnasium ein Handballturnier statt. Es war in der Jahnhalle und wurde von der SMV (Schüler Mitverantwortung) organisiert. Das Eröffnungsspiel lieferten sich die 6c und die 6a. Letztere gewann mit 6:2. Die zweite Runde wurde von nun von den Fünftklässlern gespielt. Genauer gesagt von der 5a und der 5c. Auch hier gewann die a-Klasse nach ungefähr 15 Minuten Spielzeit mit 3:2. Darauf folgte das dritte Match der Klasse 6b und 6c. Letztere entschied das Spiel für sich mit dem abschließenden Punktestand von 2:3. Dies war außerdem leider das einzige Spiel der 6b, da sie aus Versehen durch einen technischen Defekt, aber auch aus dem Grund, weil es zu viele 6. Klassen gab, rausgeworfen wurde. Die Schüler sind zwar enttäuscht und finden es unfair, aber sie wissen ja, dass sie keine Schuld dafür tragen. Darauf folgte eine fünfte Runde, diesmal ausgeführt von den Klassen 5b und 5a. Die 5b gewann mit der beeindruckenden Punktzahl 9:0, welche auch die höchste Punktzahl des Turnieres war. Die Klassen wurden auch mächtig angefeuert von Cheerleader Teams, jubelnden Klassenkameraden, die zum Teil auch wunderschöne, bunte Plakate in die Luft hielten.
Nun kam Spiel Nr. 5 an die Reihe, von der 6a und 6d, welches es wirklich in sich hatte. Es dauerte lange Zeit bis die 6a einen ersten Punkt für sich holte. Dieser Punkt schien alle regelrecht aufzuwecken, die Klasse selbst und auch die Gegner, denn es folgten dadurch mehrere Tore, noch mehrmals von der 6a und auch ein paar von der 6d. Die 6a behielt trotz allem die Führung und gewann mit 5:2. Für die Zuschauer wurde es auch nicht langweilig, denn wer am besten anfeuerte, bekam einen Haufen Bonbons. Dafür lohnte es sich natürlich und so steigerte sich der Jubel immer höher.
Wieder ging es mit den 5. Klassen weiter, nämlich mit den Klassen 5c und 5d. Die 5c gab noch einmal ordentlich Gas, wurde aber auch sehr gut angefeuert, was bestimmt sehr ermutigend war. Am Ende stand es 6:1 und wie erwartet, gewann die 5c, was so auch für ein interessantes sechstes Spiel sorgte. Noch einmal vor dem großen Finale kamen zwei Klassen auf den Platz, die 6c und 6e zum siebten Spiel. Schon nach kurzer Zeit machte die 6e ihren ersten Punkt. Auch die andere Klasse machte neben der 6e noch ein paar Punkte und am Ende stand es 1:3 und die 6c hatte gewonnen. Nun kam das GROßE FINALE!!! Es spielten die Stufenbesten, und das waren in diesem Schuljahr die 6a und die 5b! Auch wenn die 5. Klasse leichtere Regeln hatte, war es doch fast schon ein kleines Wunder, dass sie als erstes ein Tor erzielten. Lange änderte sich der Spielstand nichts, doch dann folgten doch tatsächlich noch zwei weitere Punkte für die 5b. Es war unglaublich, doch natürlich hatte die 6a auch ein super Spiel. Neben dem zweiten Platz dürfen sie ja auch nicht vergessen, dass sie Stufenbeste sind. Die 5b hatte am Ende gewonnen, also den ersten Platz gemacht und das mit dem abschließendem Punktestand 3:0. Es war ein insgesamt tolles und spannendes Handballturnier.
Wir hoffen, dass unsere Stimmen nach dem ganzen Jubel am Freitag wieder in Ordnung sind.
Eunike Marquardt, Selma Baving, Kl. 6b